Antonio Salieri... wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen (in Planung)

___________________________________________________________________________________________________

Bühnenbild + Regie: Andrey von Schlippe

Konzept, Regie, Dramaturgie: Andrey von Schlippe und  Friederike Haupt

Musik: Antonio Salieri, Darioush Shirvani,  Peter Stangel

 

Die Oper „La Secchia Rapita- der geraubte Eimer” von A.Salieri beschreibt den Kampf zweier Städte, Bologna und Modena... und es geht eigentlich um Nichts. Um die Ehre, um die Kultur, um die schöne Frau oder... eigentlich nur um einen alten Eimer. Kriegsgründe gibt es immer. Die Idee Andrey von Schlippes stellt das Geschehen in einen real zerbrechlichen Zusammenhang: Das Glashaus!  Auf dessen Dach ist  das Orchester positioniert. (mit Herrn Obermeier ist die spieltechnische Machbarkeit bereits begutachtet worden, Bühnenbildentwurf v. Schlippe liegt im Orchesterbüro.) Von Schlippes Bühnenbild legt die Volks- und Kampfszenen von Marionetten gespielt ins Glashaus.  Koloraturarien, Liebesduette, Verzweiflungs- und Eifersuchtsszenen, alles Menschliche, wird von lebenden Sängern darin und direkt davor, nah am Publikum zu erleben sein. Das Drama wird um musikalische Eingebungen aus dem Orient erweitert, mit Klängen aus der sogenannten Achse des Bösen...das Ensemble wird um iranische Santur, irakische Oud, orientalische Percussion erweitert. Die entsprechende Bearbeitung des musikalischen Materials wird von Peter Stangel, Friederike Haupt und Darioush Shirvani entwickelt.

 

Aufführungsgeschichte und Machbarkeit:

Diese Oper wurde (UA) 1772 im Kärntnertor Theater in Wien, wenig später in Prag, in Mailand, in Mannheim und in Dresden aufgeführt. Im zwanzigsten Jahrhundert gab man sie einmal noch in Wien (1923) und 1990 in Modena- die Geschichte spielt dort. Aufführungsmaterial wäre also in Modena vorhanden und zu bekommen.

 

Zum Inhalt: Die Geschichte vom „geraubten Eimer“ handelt vom historisch belegten Kampf der Städte Bologna und Modena, in dem es - und auch das ist historisch -  zuletzt nur noch um einen alten Holzeimer ging, der heute zur Erinnerung dort ausgestellt ist.

Die Personen sind: Messer Lorenzo, Potentat von Modena (Basso), Renoppia, seine Tochter, die Liebhaberin (Sopran), die Bologneser Fürstin  Contessa Gherarda (Sopran), der Fürst,  Conte di Culagna (Tenor),  Titta (Tenor), Antibo (Tenor) und sein Gegenspieler Manfredo, (Tenor), Geliebter der Renoppia,  Krieger, Volk.

Solisten-Besetzung: 2 Soprane, ein Bass, 4 Tenöre! Daher wahrscheinlich die seltene Aufführung des Werkes.

 

Das Genre: „Dramma heroicomico“, spielt mit der Form und dem  Ausdruck der berühmten heroischen Opern, „Opere Eroiche piu famose”.

 

Der Regieansatz: Diese Oper in den musikalischen „Kampf der Kulturen“ und das extra dafür entworfene Glashaus von Andrey von Schlippe zu stellen bedeutet, „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“ und so dieser barocken Friedensoper, die die Sinnlosigkeit, ja Lächerlichkeit des Krieges im Libretto von G.G. Boccherini thematisiert, zum Wiederaufleben verhelfen. München, als „grüne Stadt“, hätte ggf.  zur 850 Jahrfeier  mit der Wiederentdeckung dieser Friedensoper ein passendes kulturelles Ereignis.

 

Aufführungsort: Das Glashaus, Spielort für Orchester und Bühne ist mobil. Ein passender Standort soll mit dem Kulturreferat der Stadt München gesucht und aufgebaut werden. Andrey von Schlippe ist im Moment mit dem Kulturreferat im Gespräch.

 

Mitwirkende, Orchester:

Doppeltes Streichquartett, doppeltes Holz Trompeten und Timpani sieht die Partitur vor. Dazu kommen einige außereuropäische Instrumente, wie persisches Santur, Oud, Trommeln uw.

Nach einem Informations-Gespräch mit dem Vorstand Herrn Obermeier (vor mehreren Monaten, vorbehaltlich der neuen Situation im Management) mit Herrn von Schlippe und Frau Haupt sind unsererseits Optionen zu einer Zusammenarbeit mit dem Rundfunkorchesters erwünscht.

Zu Einstudierung und Aufführungen zur Verfügung stehen würde von unserer Seite aus der Dirigent Peter Stangel, sollte von Seiten des Rundfunkorchesters nicht ein anderer Dirigent gewünscht sein. Ein mit Dirigent und Orchestervorstand auf Machbarkeit bereits geprüftes Bühnenbild, das den Orchestergraben auf dem Dach integriert, sollte bereits vor Monaten im Rundfunkorchesterbüro (auf DinA 1) angekommen sein.

Für einen Fernseh/-Rundfunkmitschnitt wurde mit Herrn Dr. Christen, E-Musik diesbezüglich schon Kontakt aufgenommen, der eine einzige! CD-Aufnahme des Werkes ausfindig machen konnte. Eine Münchener Erstaufführung, Teile davon allerdings mit orientalischen Musikern und „Extempores“, wäre interessant. Peter Stangel hat das Rundfunkorchester schon dirigiert ( mit Weill-Aufnahme).

Als freier Dirigent hat auch Alois Rottenaicher sein Interesse bekundet, insbesondere  für die Zingarelli-Version. Er hat „La Secchia Rapita“ in der Vertonung von A. Zingarelli mit der Neuburger Kammeroper 2004 bereits aufgeführt. Wir bevorzugen die Salieri-Vertonung, auch wegen ihres Erstaufführungscharakters. Notenmaterial liegt in Modena vor und müsste bearbeitet werden.

Mitwirkende Sänger: Aus dem bestehenden Ensemble im Gärtnerplatztheater haben bereits Florian Simpson und Torsten Frisch ihr Interesse angemeldet.

Die Schwierigkeit bei der Besetzung ist: Vier Tenöre werden benötigt.

 

Produktionsteam, dramaturgische Bearbeitung:

Für die Münchener Aufführung empfiehlt es sich eine eigene Übersetzung anfertigen, gezielte Kürzungen, Zwischentexte usw. Die Bearbeitung wird einige Zeit in Anspruch nehmen, um eine Form zu finden, die zu der gewünschten Aufführungspraxis passt. Das Produktionsteam besteht derzeit aus: Andrey von Schlippe, Bühnenbild, Regie, Friederike Haupt, Musikdramaturgie, Co-Regie,  und dem Dirigenten und Komponisten Peter Stangel und dem persischen Komponisten Darioush Shirvani.